Warum ist Musik für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wichtig? Wie wirkt sich das musizieren und singen auf die Entwicklung aus?
Hier die biologischen, sozialen und persönlichkeitsfördernden Aspekte der Musikpädagogik.
Biologische Aspekte:
Musik hören und Musik machen kann mehr als alle anderen geistigen Tätigkeiten unsere Hirnstrukturen und damit die Leistungsfähigkeit des Hirns beeinflussen.
Musik und Rhythmik spricht Körper und Geist ganzheitlich an.
Die Hirnstrukturen und die Leistungsfähigkeit des Gehirns wird von allen geistigen Tätigkeiten am Besten von Musik (Hören und Musizieren) beieinflusst. Das Gehirn wird durch den Genuss von Musik
ganzheitlich stimuliert.
Die Zentren für Lernen, Sprache, Gedächtnis, Kreativität und Emotionen werden aktiviert - das Gehirn wird so umfassend angeregt, wie es keine andere Tätigkeit schafft. So können z.B. durch Musik die
Regionen im Gehirn (Broca-Areal) trainiert werden, die auch für Sprache verantwortlich sind, um die Therapie bei Sprachstörungen zu unterstützen.
Aber Musik kann noch mehr. Die wohl erstaunlichste Erkenntnis: Sie kann unser Hirn massiv verändern, vor allem, wenn man selber musiziert. Die linke und rechte Gehirnhälfte werden gleichzeitig
angesprochen und schaffen Verbindungen zwischen sich. Es bilden sich Synapsen in der Großhirnrinde und das Gehirn wird leistungsstärker.
Musik und Sprache:
jeder Mensch ist musikalisch, denn bereits in unserer Sprache sind musikalische Elemente enthalten (Phrasierung, Tonlage, Pausen, Tonhöhe, Rhythmus u.v.m.).
Kinder erlenen die Sprache über diese sprachmelodischen Aspekte. Daher unterstützt die Melodik und vor allem die Rhythmik in der Musik auch die Sprachentwicklung. Musik ist also natürlich und nicht
aus dem Leben wegzudenken.
Daher verwundert es auch nicht, dass in allen Kulturen der Welt Musik eine Rolle spielt.
Musik macht schlau!
Durch das Musizieren lernt man auf viele Dinge gleichzeitig zu achten. Beim Schlagzeug z.B. trommelt der Schüler seinen Rhythmus (Groove), hört auf die anderen Mitspieler und deren Instrumente und
achtet zusätzlich auf seine Bewegungsabläufe. Dieses Musizieren fördert das kognitive Denken.
Die Kinder/Jugendlichen lernen genau zuzuhören und wahrzunehmen.
Sie lernen sich zu konzentrieren, eine Voraussetzung für das Lernen insgesamt.
Durch die Beschäftigung mit den Tonwerten, Pausen und eventuell den Fingersätzen/Handsätzen werden mathematische Grundoperationen erlernt.
Gerade beim Schlagzeugspielen kommt hinzu, dass die Kinder/Jugendlichen strukturieren und ihre eigene körperliche Koordination kennen lernen.
Da Musik auch immer Stimmungen und Gefühle transportiert lernen Kinder/Jugendliche diese feinfühlig wahrzunehmen. Sie lernen das Zuhören.
Sie lernen aber auch ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Sie lernen sich selber kennen, was für eine Persönlichkeitsentwicklung unbedingt notwendig ist.
Soziale Aspekte:
Wenn Menschen zusammen Musik machen entsteht ein “Wir-Gefühl”. Musik stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe. Sie erleben zusammen Freude, Trauer, Glück und andere Gefühle.
Man lernt zu kooperieren und zu kommunizieren, ein Austausch findet statt.
Die Kinder/Jugendlichen lernen, was es bedeutet ein Team zu sein und gemeinsam Erfolgserlebnisse zu haben. Sie lernen durchzuhalten bis der Erfolg eintritt.
Die Kinder/Jugendlichen lernen sozial miteinander umzugehen, sich einzubringen und zu integrieren. Sie erlenen soziale Kompetenzen die lebenslang notwendig sind.
Persönlichkeitsfördernde Aspekte:
Musik bietet dem Einzelnen die Möglichkeit sich selber kennen zu lernen und sich im Schutz der Gruppe auszuprobieren.
Ach und noch etwas: Musik kann Trost spenden, Mut geben und auch innere Spannungen und Aggressionen abbauen. Deshalb ist, ein Instrument zu erlernen, auch eine großartige Möglichkeit für
Erwachsene sich in unserer stressgeplagten Gesellschaft noch einmal neu zu entdecken.
Zusammenfassung:
Musik…
•macht Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen Spaß und Freude,
•fördert die Entwicklung ganzheitlich,
•stärkt soziale Kompetenzen,
•fördert das kognitive Denken,
•stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und
•fördert das positive Selbstbild.